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Jochen Thies

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Veröffentlicht 2. Juni 2016 von jt-admin

Mezza Voce: Was politischen Debatten in Deutschland manchmal fehlt

In Berlin gab es Ende der 1920er Jahre eine Gesangsgruppe mit dem Namen „Comedian Harmonists“. Sie bestand aus vorzüglichen Stimmen, aber das Geheimnis ihres Erfolges bestand unter anderem darin, dass niemand so laut sang, wie er es eigentlich vermochte. Dadurch entstand ein besonders eingänglicher Sound, der bis zum heutigen Tag den Hörer begeistert. Alt und Jung liebt diese Musik. Die Nationalsozialisten beendeten übrigens den Welterfolg des Ensembles. Es fiel auseinander, weil es mehrere jüdische Mitglieder hatte, denen ein Berufs- und Auftrittsverbot erteilt wurde.

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Veröffentlicht 22. Mai 2016 von jt-admin

Licht und Schatten aus London, Stuttgart und Bayern

Es gibt Anlass zu feiern, in ganz Deutschland, speziell aber im Stuttgarter Raum, der Gegend Deutschlands, in der die Nachfahren der türkischen Gastarbeiter weitgehend in der Mehrheitsgesellschaft angekommen sind. In Stuttgart ist mit Muhterem Aras die erste Deutsche mit türkischen Wurzeln zur Parlamentspräsidentin gewählt worden. Die Vita der aus einer kurdisch-alevitischen Familie stammenden Politikerin der Grünen liest sich wie eine der vielen Geschichten, wie sie heute für viele Deutsch-Türken typisch ist: der Vater Schafszüchter in Anatolien, die Mutter mit wenig bis kaum Schulbildung und dann diese unglaubliche Erfolgsgeschichte binnen einer Generation, gepflastert mit jeder Menge Hürden, also nicht gleich das Gymnasium, sondern die Hauptschule, dann die Wirtschaftsschule, das Studium und eine Steuerkanzlei mit einem Dutzend Mitarbeiter. Lässt das nicht hoffen, ist das nicht Anlass zu größtem Optimismus? Beifall für Muhterem Aras, aber bitte von allen Abgeordneten im Stuttgarter Landtag!

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Veröffentlicht 15. April 2016 von jt-admin

Satire in Deutschland: Humor gehört nicht zu den Stärken der Deutschen

Die Deutschen haben viele Stärken, besonderer Humor oder das Talent zum Komiker gehören nicht dazu. Umso erstaunlicher ist der Zuwachs an Satiresendungen im deutschen Fernsehen während der letzten Jahre. Aber Masse hat nicht unbedingt Klasse zur Folge. Da kann man noch immer sehr viel von England oder den USA lernen. Die für meine Begriffe talentierteste deutsche Komikerin, Anke Engelke, hat bezeichnenderweise ihre Jugend in Nordamerika verbracht. Das, was sie dort erlebte und aufsog, hat sie auf eine intelligente Weise nach Deutschland befördert. Aber eine Helene Fischer wird sie, was ihre Popularität angeht, deswegen noch lange nicht.

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Veröffentlicht 7. April 2016 von jt-admin

Marokko: Orient oder Okzident?

Das Bild, das sich nach einer 2 000 Kilometer umfassenden Reise durch Marokko am stärksten einprägt, ist das der Schulkinder. Schon am späten Vormittag sieht man sie in großen Scharen entlang der Straßen, die Dörfer und kleine Städte zumeist schnurgerade durchschneiden. Aber auch auf den Überlandstraßen sind die Kinder unterwegs, oft weit fernab von Häusern und öffentlichen Einrichtungen. Im Vergleich zum letzten Besuch, der einige Jahre zurückliegt, besitzen nun viele ein Fahrrad, aber man kommt auch durch Gegenden, in denen alle zu Fuß unterwegs sind. Da Klassenraum in Marokko ein knappes Gut ist, befinden sich auffällig viele Kinder auf dem Schulweg, die einen nach Beendigung des Unterrichts nach Hause, die anderen dorthin, um den frei gewordenen Klassenraum zu übernehmen.

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Veröffentlicht 18. März 2016 von jt-admin

Nicht die AfD, sondern die Türkei und Syrien bestimmen das Schicksal der Kanzlerin

Es ist schon bemerkenswert, wie man den Ausgang von drei Landtagswahlen interpretieren kann, bei denen es um ein einziges Thema ging, das Deutschland seit dem letzten Sommer umtreibt. Der Befund ist daher klar: Es war eine krachende Niederlage für die Große Koalition in Berlin, denn knapp zwanzig Prozent von rund 64 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland konnten am Sonntag ihre Stimme abgeben. Ein Votum für die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin war es gewiss nicht. Viele haben einer Partei, die es erst seit kurzem gibt, über die wenig bekannt ist, einen Blankoscheck ausgestellt, und die anderen haben charismatische Führungspersönlichkeiten gewählt, in der Hoffnung, dass sie „es richten werden“, wie man in Baden-Württemberg so schön sagt.

Für alle, die sich Sorgen über den Kurs des Landes machen, lautet die beruhigende Nachricht, dass die Bundesrepublik eine stabile Demokratie ist und bleibt. Die Parteien haben es weiterhin in der Hand, mit einer vernünftigen Politik die Wähler für sich zu gewinnen und auch jene zurückzugewinnen, die jetzt in eine Protesthaltung übergewechselt sind und die AfD gewählt haben. Aber es kann nur davor gewarnt werden, die AfD als eine rechtsradikale Partei anzusehen, die – wie Außenminister Steinmeier gerade sagte – dem Ansehen der Bundesrepublik in der Welt schade. Solange die aktuelle Flüchtlingsproblematik anhält und die Regierung Merkel in ihr hilflos wirkt, wird sich am Zulauf zur AfD nichts ändern. Im Gegenteil, mit ihrem allgemeinen Palaver nach den Wahlen befinden sich CDU und SPD auf dem besten Weg, die AfD bei den kommenden Wahlen in diesem Jahr noch größer zu machen.

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Veröffentlicht 22. Februar 2016 von jt-admin

„Unsere Welt bricht gerade zusammen“ – Warum dieser Satz sachlich falsch ist

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Thorsten Albig regiert eines der kleineren deutschen Bundesländer, genauer gesagt das nördlichste. Zum Dauerthema „Flüchtlinge“ hat er gerade gesagt: „Das eigentliche Problem wird nicht hier im Landtag, (gemeint ist der Kieler Landtag) wird auch nicht im Bundestag entschieden, sondern ist eine verrückt gewordene zusammenbrechende Welt“. Albigs Aussage ist nicht nur resignativ, sondern auch falsch. Seine Partner und Nachbarn in Dänemark, Norwegen und Schweden würden ihr ganz gewiss nicht zustimmen. Sie ist darüber hinaus hochproblematisch, weil jeder Politiker dazu verpflichtet ist, die Lage kühl zu analysieren und seinen Wählern nicht Angst zu machen.

Warum ist die Bemerkung aber sachlich falsch? Weil die Welt in Wahrheit viel komplizierter ist als es der schleswig-holsteinische SPD-Regierungschef suggeriert und weil in der Wahrnehmung der Betroffenen erhebliche Teile der Welt gute Zeiten erleben. Kanada und die USA, wo – zugegeben – gegenwärtig ein ziemlich verrückter Vorwahlkampf zu den bevorstehenden Präsidentenwahlen abläuft – sind weiterhin dynamische, optimistische Gesellschaften. In Ottawa regiert seit wenigen Wochen eine neue politische Generation um den jungenhaft wirkenden Regierungschef Trudeau, einen Sohn des bekannten Politikers der 1970er Jahre. Als Einwanderungsland verhält sich Kanada vorbildlich, ist auf diesem Gebiet viel erfolgreicher als Europa.

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Veröffentlicht 14. Januar 2016 von jt-admin

Über Köln hinaus

Zumindest drei Bedingungen, die zum Gelingen erforderlich wären, werden nach dem Stand der Dinge nicht eintreten. Die Türkei, in der die Bundeskanzlerin ein Schlüsselland für die Bewältigung und Eindämmung der Flüchtlingsströme sieht, ist in ihrer momentanen Verfassung kein verlässlicher Partner. In Wahrheit herrscht in Teilen des Landes an der Schnittstelle von Europa zur muslimischen Welt Bürgerkrieg, droht der freien Presse in diesen Wochen und Monaten die Strangulation. Zweitens sieht es nicht danach aus, als wenn die Europäische Union es schaffen könnte, die Außengrenzen der Gemeinschaft abzusichern. Was Merkel als Unmöglichkeit für Deutschland bezeichnet hat, kann entlang der langen Mittelmeerküsten der EU erst recht nicht funktionieren. Griechenland und andere EU-Staaten werden einem tiefgehenden Eingriff in ihre Souveränitätsrechte nicht zustimmen, und wahrscheinlich sind die geplanten ‚hotspots‘ eine organisatorische Unmöglichkeit. Und drittens gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass es zu einer Aufteilung der Flüchtlinge auf die Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft kommen wird. Was die EU in dieser Hinsicht in letzter Zeit verabredete, ist das Papier nicht wert, auf dem es steht. Wenn dieser Befund zutrifft, wird 2016 zum Entscheidungsjahr für Europa.

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Veröffentlicht 19. Oktober 2015 von jt-admin

Wie mit der Türkei umgehen?

Die Geschichte der deutsch-türkischen Beziehungen legt es nahe, auch das aktuelle Verhältnis unter langfristigen Gesichtspunkten zu sehen. Denn beide Staaten unterhalten seit über 200 Jahren diplomatische Beziehungen, die Eliten kannten sich, während des Ersten Weltkrieges gab es sogar eine Waffenbrüderschaft, die in Deutschland vergessen ist, in der Türkei nicht. Als zu Beginn des Dritten Reiches Menschen in Gefahr gerieten, Wissenschaftler, Oppositionelle, deutsche jüdische Staatsbürger, nahm die Türkei die Bedrängten auf. Bis zum heutigen Tag fußen die Kontakte im Wissenschaftsbetrieb beider Länder auf dieser erzwungenen Begegnung.

Zu dem freundschaftlichen Verhältnis der Türkei zum lange Zeit fernen Partner – für Deutschland keine Selbstverständlichkeit angesichts der Verbrechen des Dritten Reiches und der Erfahrungen vieler europäischer Länder unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg – ist die Beziehung der ganz besonderen Art, wie ich sie nennen möchte, durch die Gastarbeiter hinzugekommen. Viele gingen zurück, viele blieben. Von der zweiten Generation an hat eine Annäherung an das Gastland stattgefunden, die mittlerweile dazu geführt hat, dass sich Millionen von Menschen in der Bundesrepublik als bewusste Deutsche mit türkischen Wurzeln sehen. Wenn man so will, ist ein Dreiecksverhältnis zwischen Deutschland und der Türkei entstanden, hier die Bundesrepublik, dort die Türkei und als verbindendes Element unzählige Menschen mit mehrfacher Identität. Diese Tatsache muss die Politik in Rechnung stellen, oder anders formuliert: der Draht zwischen Berlin und Ankara darf nie abreißen. Er muss selbst in politisch schwierigen Zeiten genauso existieren wie es ihn einmal zwischen der Bundesrepublik und der DDR gab.

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Veröffentlicht 1. September 2015 von jt-admin

Deutschland – von der Mentalität her ein nordeuropäisches Land

Es fällt gegenwärtig schwer, sich in diesem Lande zu orientieren. Glaubhafte politische Führung findet nicht statt. Die Politiker hecheln den Ereignissen hinterher. Seit Wochen gibt es kein anderes Thema als die Flüchtlinge. Um eines sogleich klar zu machen: 800 000 Menschen in diesem Jahr Schutz und Unterschlupf zu gewähren, dem größeren Teil eine langfristige Perspektive zu bieten, sollten einem großen und wohlhabenden Staat wie der Bundesrepublik Deutschland nicht schwer fallen. Aber was kommt danach? Was passiert, wenn die Flüchtlingszahlen in den kommenden Jahren steigen, wenn das, was wir gegenwärtig erleben, nur der Beginn einer gigantischen Völkerwanderung ist?

Es ist genau dies, was den Menschen Sorgen macht, nicht nur dem häufig genannten rechten Rand, sondern auch der Mitte. Man muss nur die Leserbriefe in den großen Tageszeitungen anklicken, die sich binnen kurzer Zeit geradezu lawinenartig aufbauen, wenn es einen größeren Beitrag zu der Thematik gegeben hat. Es sind Warnzeichen, Hinweise auf eine große Unruhe, die das Land erfasst hat.

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Veröffentlicht 4. August 2015 von jt-admin

Die Deutschtürken, meine neuen Freunde

Am Anfang waren es Zufallsbegegnungen, dann entstanden erste Einschätzungen, Eindrücke, Nachhaltiges. In den zurückliegenden acht Jahren ist daraus eine dauerhafte Beziehung zu den Deutschtürken geworden, meinen neuen Freunden. Gewiss kann ich nicht für alle Menschen sprechen, die im Zeitraum der letzten 50 Jahre eine zweite Heimat in Deutschland gefunden haben, aber doch für viele. Vor allem in den letzten zwei Jahren hat es Hunderte von Begegnungen auf meinen nahezu 30 Lesereisen mit einem Buch, in dem es um Bildung und Schule geht, quer durch die Republik gegeben. Wie auf einem Skizzenblock möchte ich im Folgenden einige der Eindrücke festhalten.

Ich begegne Menschen, die hoch verlässlich sind. Ich sehe bei Veranstaltungen in Berlin mittelständische Unternehmer, die sich den Tag über dafür abrackern, um Umsätze zu erzielen, die ihren Familien und den Angestellten ein sicheres Auskommen ermöglichen. Die gleichen Menschen sehe ich bei Abend- und Wochenendveranstaltungen, wenn es um Bildungspolitik geht, um eine bessere Zukunft für Kinder und Enkel. Und wenn eine Schule tatkräftige Unterstützung benötigt, wenn es darum geht, einen Schulraum anzustreichen, Möbel zu transportieren, Stände bei einer öffentlichen Veranstaltung aufzubauen und zu bedienen, sind diese Unternehmer auch da. Natürlich kann man sie auch ansprechen, um Spendengelder zu erhalten. Gleiches gilt für andere Unterstützerkreise, die sich rund um die Schulen gebildet haben. In Stuttgart sagte mir ein Schulmanager, dass er binnen einer Stunde 50 Personen mobilisieren könne, um ein praktisches Problem zu lösen.

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Dr. Jochen Thies

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