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Jochen Thies

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Veröffentlicht 2. Juni 2016 von jt-admin

Mezza Voce: Was politischen Debatten in Deutschland manchmal fehlt

In Berlin gab es Ende der 1920er Jahre eine Gesangsgruppe mit dem Namen „Comedian Harmonists“. Sie bestand aus vorzüglichen Stimmen, aber das Geheimnis ihres Erfolges bestand unter anderem darin, dass niemand so laut sang, wie er es eigentlich vermochte. Dadurch entstand ein besonders eingänglicher Sound, der bis zum heutigen Tag den Hörer begeistert. Alt und Jung liebt diese Musik. Die Nationalsozialisten beendeten übrigens den Welterfolg des Ensembles. Es fiel auseinander, weil es mehrere jüdische Mitglieder hatte, denen ein Berufs- und Auftrittsverbot erteilt wurde.

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Veröffentlicht 15. April 2016 von jt-admin

Satire in Deutschland: Humor gehört nicht zu den Stärken der Deutschen

Die Deutschen haben viele Stärken, besonderer Humor oder das Talent zum Komiker gehören nicht dazu. Umso erstaunlicher ist der Zuwachs an Satiresendungen im deutschen Fernsehen während der letzten Jahre. Aber Masse hat nicht unbedingt Klasse zur Folge. Da kann man noch immer sehr viel von England oder den USA lernen. Die für meine Begriffe talentierteste deutsche Komikerin, Anke Engelke, hat bezeichnenderweise ihre Jugend in Nordamerika verbracht. Das, was sie dort erlebte und aufsog, hat sie auf eine intelligente Weise nach Deutschland befördert. Aber eine Helene Fischer wird sie, was ihre Popularität angeht, deswegen noch lange nicht.

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Veröffentlicht 27. Januar 2016 von jt-admin

Frau Bundeskanzlerin, die Türkei ist nicht erst seit gestern ein Schlüsselland für uns

An einer der schönsten Stellen des Bosporus, im Istanbuler Vorort Tarabya, liegt ein deutscher Soldatenfriedhof. Es ist der einzige deutsche Soldatenfriedhof in der Türkei, die Gefallenen der beiden Weltkriege liegen hier begraben. Im Ersten Weltkrieg waren die Türkei und Deutschland Verbündete, 1917 war Kaiser Wilhelm II. an diesem Ort. Bei sintflutartigem Regen bin ich von der Sommerresidenz der deutschen Botschaft, für die ein türkischer Sultan einst ein Grundstück bereitstellte, zum Erinnerungsort hinaufgestiegen, der sich auf mehreren Terrassen befindet. Am Eingang zur Sommerresidenz hatte ich zufällig einen Herrn aus Berlin getroffen, der das Grab seines Vorfahren aufsuchen wollte. Er hieß Colmar von der Goltz, war Oberbefehlshaber einer türkischen Armee und starb in seinem Hauptquartier in Bagdad an den Folgen einer Typhuserkrankung. Seine sterblichen Überreste befinden sich heute auf dem Friedhof in Istanbul, auf dem auch ein deutscher Botschafter seine letzte Ruhe fand. Er war 1915, ein Jahr vor von der Goltz, verstorben. Die Wangenheimstraße in Berlin trägt seinen Namen. Auf der Suche nach dem Erinnerungsort, dem mein Interesse galt, musste ich bis zum obersten Plateau des Friedhofes von Tarabya hinaufsteigen, im Regen fand ich den Obelisk, der an Helmuth von Moltke erinnert. Der spätere preusßische Generalfeldmarschall verbrachte fünf Jahre seines Lebens am Bosporus, die deutsche Gemeinde von Istanbul ließ die Gedenkstätte für ihn errichten.

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Veröffentlicht 8. Dezember 2015 von jt-admin

Deutschlands Sprung in die Weltpolitik im Schatten der USA

Deutschland hat sich in den letzten Tagen außenpolitisch mit einem Tempo bewegt, das gemessen an dem, was während der letzten Jahre passierte oder besser: nicht passierte, als atemberaubend zu bezeichnen ist. Die Gründe, die dafür offiziell genannt werden, überzeugen nicht. Vermutlich handelt es sich um den letzten Versuch Merkels, in der Flüchtlingskrise den Kopf über Wasser zu behalten. Der Ausgang ist offen.

Tatsache ist, dass die Bundesrepublik mit ihrer Entscheidung, sich am Syrien-Konflikt militärisch zu beteiligen, einen Sprung in die Weltpolitik gewagt hat. Mit dem Afghanistan-Einsatz ist der Entschluss, den das Parlament im Eilverfahren besiegelte, nicht zu vergleichen, auch nicht mit dem Einsatz deutscher Flugzeuge im Kosovo-Krieg. Denn nun ist Deutschland ein Akteur, der ein überragendes Interesse daran haben muss, dass nicht nur der IS geschlagen wird, sondern dass in der Region Verhältnisse einkehren, die sehr bald dazu führen, dass die Menschen bleiben können, dass sie aus den Flüchtlingslagern in der Türkei, in Jordanien und im Libanon nach Hause zurückkehren.

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Veröffentlicht 28. Mai 2015 von jt-admin

Erdoğan nutzt deutsche Schwächen geschickt aus

Deutschland, ich habe diese Auffassung schon wiederholt vertreten, hat viele Stärken, aber wie alle anderen Staaten auch, die eine oder andere Schwäche. Eine davon ist fehlendes Selbstbewusstsein, Schwanken zwischen Drohgebärde und Zurückweichen im Ernstfall. Wenn mich der Eindruck nicht täuscht, hat der türkische Präsident Recep Tayyib Erdoğan diese Spannweite an Verhaltensmöglichkeiten ziemlich genau erkannt.

Auf der Suche nach Gründen komme ich zu dem Schluss, dass sie tief in der deutschen Geschichte liegen. Jahrhundertelang bestand Deutschland aus einer nahezu unüberschaubaren Anzahl von Kleinstaaten, während das Osmanische Reich von Bosnien bis nach Ägypten reichte. Die deutsche Schwäche nutzten andere Mächte aus, das Land war oft genug Schauplatz von Kriegen, die die großen europäischen Mächte gegeneinander führten, am schlimmsten im Dreißgjährigen Krieg. Noch wichtiger ist in meinen Augen der Umstand, dass sich Deutschland von einer ganz kurzen Phase abgesehen am großen Wettlauf der Europäer um Kolonien nicht beteiligte. Nur im Zeitraum von 30 Jahren war das deutsche Kaiserreich zwischen 1884 und 1914 am Erwerb von Kolonien beteiligt. Die Spuren dieser Zeit lassen sich noch heute in Ost- und Westafrika besichtigen. Denn die Deutschen waren gründlich, sie bauten Rathäuser, Postämter und Eisenbahnen.

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Veröffentlicht 11. Mai 2015 von jt-admin

Gedenken an die Opfer und die Rolle von Istanbul im Zweiten Weltkrieg

Eine ganze Serie von Gedenktagen liegt hinter uns: der für Deutschland und für Europa so wichtige 8. Mai, die Kranzlegung der Kanzlerin in Moskau, das Ende der Kämpfe in Berlin. Das ist 70 Jahre her, aber damit war der Zweite Weltkrieg noch nicht zu Ende. Das Geschehen verlagerte sich von Europa nach Asien. Dort wurde bis zum August 1945 gekämpft, entsprechend anders ist die Erinnerungskultur in den USA, übrigens auch in der Türkei, die lange Zeit zu der Handvoll von neutralen Ländern gehörte, von Staaten, die sich am Krieg militärisch nicht beteiligten. Istanbul war dennoch im Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Ort: hier beäugten sich die Gegner im Krieg, hier kam es zu Geheimtreffen zwischen den Amerikanern und der deutschen Opposition gegen Hitler. Und am Ende, im Februar 1945, musste der einstige Verbündete des deutschen Kaiserreiches auf amerikanischen Druck hin Berlin doch noch den Krieg erklären, ohne dass dies militärische Konsequenzen gehabt hätte.

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Veröffentlicht 14. Oktober 2014 von jt-admin

Deutschland verhält sich unfair gegenüber der Türkei

„Hannemann, geh‘ Du voran“, lautet ein Sprichwort, das ein wenig aus der Mode gekommen ist, das unseren Eltern und Großeltern aber durchaus geläufig war. Jemand anderes soll bitte vorangehen, soll eine unbekannte Gefahr als erster auf sich nehmen, „weil er die Stiefel anhat“.

Mit diesem geflügelten Wort ist die allgemeine Stimmungslage in Deutschland ziemlich gut beschrieben. Zu viele Krisen auf der Welt sind gleichzeitig ausgebrochen. Gegen eine Atommacht wie Russland lasse sich militärisch nicht viel ausrichten, so die allgemeine Meinung. Für die Misere in den Ländern Nord- und Zentralafrikas, für die Instabilität von Staaten wie Mali seien die Franzosen zuständig, die dort ja einmal Kolonialmacht waren, für Libyen die Italiener mit anderen NATO-Verbündeten, und um Syrien möge sich bitte die Türkei kümmern, schließlich grenze sie an das südliche Nachbarland und damit an die gewaltige Krisenzone, die sich binnen weniger Wochen auf der Arabischen Halbinsel aufgetan hat. Ein paar ältere Handfeuerwaffen für die Peschmerga befördert in altersschwachen Transall-Transportmaschinen, die auf dem Luftweg repariert werden, meinetwegen, ein paar deutsche Fallschirmjäger zur Ausbildung in den Nordirak und den Rest des Auftrags zur Stabilisierung bitte an die Adresse der Amerikaner.

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Veröffentlicht 1. September 2014 von jt-admin

Was Präsident Erdoğan bedenken sollte

Für Europa, den Nahen Osten – die Türkei in der (goldenen) Mitte – haben sich im letzten halben Jahr – genauer gesagt seit den Olympischen Winterspielen in Sotschi – die Verhältnisse dramatisch verändert. Die Europäer verdrängen bislang die Konsequenzen, die Türkei unter dem soeben ins Amt eingeführten Staatspräsidenten Erdoğan auch, und im Nahen Osten bezahlen Millionen von Menschen das Versagen der Politik. Die Hälfte der syrischen Bevölkerung befindet sich auf der Flucht. Die Türkei liegt nebenan.

Als einzige nicht gerade zur Beruhigung beitragende Konstante stellt sich mittlerweile heraus, dass die Supermacht Amerika nicht länger bereit ist, Ordnungsmacht zu spielen. Die Grenzziehungen, die nach dem 1. Weltkrieg stattgefunden haben – in Osteuropa und im Nahen Osten – werden auf brutale Weise in Frage gestellt, eine Reihe von Staaten drohen zu scheitern oder befinden sich bereits in der Auflösung wie der Irak und Syrien. Wer das nicht sehen will oder verdrängen möchte, sei an dieser Stelle daran erinnert, dass Jugoslawien bereits vor 25 Jahren gescheitert ist. An seine Stelle sind acht Staaten getreten. Bundeskanzlerin Merkel versuchte kürzlich, bei einer Konferenz in Berlin die Nachfolgestaaten davon zu überzeugen, dass sie zur Zusammenarbeit verdammt sind. Aber die Gräuel und erlittenen Verletzungen der Bürgerkriege müssen in den Köpfen erst einmal überwunden werden. Brücken und Straßen lassen sich auf dem Balkan, aber nicht nur dort, leichter reparieren.

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Veröffentlicht 19. August 2014 von jt-admin

Putins Russland, Erdoğans Türkei und die EU

MEINUNG Die Gratulation zum Wahlerfolg an die Adresse des Siegers der türkischen Präsidentschaftswahlen erfolgte verhalten, zuerst die EU, danach, mit deutlichem zeitlichen Abstand, Berlin. Man kann auch sagen: wieder wurde eine Chance verpasst. Erdoğan fühlt sich seit längerer Zeit von den Deutschen schlecht behandelt. Da hätten die Kanzlerin und der Außenminister anders reagieren können, einen Augenblick lang das vergessen können, was sich an Sorge und Kritik an den aktuellen Zuständen in der Türkei aufgebaut hat. Denn in jedem Wahlausgang steckt die Chance wenn nicht eines Neuanfangs, so doch einer Besinnung, auf allen Seiten. Deutschland ist europäischer Bezugspartner Nr. 1 der Türkei, wie sich ja auch an der gerade bekannt gewordenen Abhöraffäre zeigt, vorausgesetzt es wird eine.

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Veröffentlicht 10. Juli 2014 von jt-admin

Als Deutschtürke in der neuen Heimat Urlaub machen

Das Reiseverhalten der Menschen ist unterschiedlich, es hängt nicht nur von der Geldbörse ab, sondern auch von Erfahrungen, Traditionen und Einstellungen. Die Deutschen, die binnen zwei Generationen zu Wohlstand kamen,…

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Dr. Jochen Thies

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