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Jochen Thies

Homepage von Jochen Thies – Kolumnist, Publizist, Autor

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Veröffentlicht 24. November 2014 von jt-admin

„Ossis“, Einwanderer und die Notwendigkeit, sich mit der deutschen Geschichte zu befassen

Für die Deutsch-Türken, im Grunde genommen für alle Einwanderer der letzten Jahrzehnte, war der 9. November 2014, der 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer, nicht ganz einfach zu verstehen. Die Mehrheitsdeutschen waren weitgehend unter sich, man feierte einen nationalen Gedenktag, den schönsten Tag in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Neuhinzugekommenen blieben – von Ausnahmen abgesehen – außen vor. Besonders ausgelassen feierte man in den Berliner Stadtteilen, in denen der Verlauf der Mauer durch eine Lichterkette markiert worden war.

Wie ist dieses „nationale“ Freudenfest, das den Neuen nicht ausschließt, aber eben auch nicht ganz einschließt, zu erklären? Ich glaube, es hat eine Menge mit der Verspätung der Ostdeutschen zu tun, Teil der Nation zu werden, an ihrem Wohlstand zu partizipieren und Frieden mit der der Geschichte zu machen. Denn es waren die Ostdeutschen, die vor allem für die katastrophal verlaufene Geschichte zwischen 1933-1945 bezahlt haben, die jahrzehntelang zu den unterdrückten Völkern Osteuropas gehörten, bis sie endlich die Freiheit erlangten, voran die Freiheit, zu reisen. Würde man unter den heutigen Ostdeutschen zwischen 25 und 55 eine Umfrage machen, würde sich herausstellen, dass sie mehr als die Westdeutschen gereist sind, dass sie wie im Rausch das nachgeholt haben, was ihnen lange Zeit verwehrt war. „Ich habe fest daran geglaubt, eines Tages London und Paris zu sehen“, sagte mir dieser Tage eine Galeristin aus Potsdam.

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Angekommen in der Hauptstadt: Der Deutsche Dialogpreis
Veröffentlicht 5. November 2014 von jt-admin

Angekommen in der Hauptstadt: Der Deutsche Dialogpreis

Das Ambiente war bescheidener als letztes Jahr, das Hotel näher zum Berliner Hauptbahnhof gelegen als zum Bundeskanzleramt, wie der Beiname nahelegte, umso besser war die Stimmung. Man kann sagen, der Deutsche Dialogpreis ist mit der zweiten Vergabe in der Hauptstadt angekommen.

Mehrere Ursachen trugen dazu bei: der Veranstalter, der Bund Deutscher Dialoginstitutionen (BDDI) hatte ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Preisträger bewiesen, die Einspielfilme, in denen die Geehrten porträtiert wurden, „saßen“, die Lobreden waren gut, und schließlich schwang sich der Moderator des Abend nach anfänglicher Nervosität zur Höchstform auf. Derartige Auftritte hätte man gern im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Schließlich, auch ein Hinweis darauf, dass der Preis „angekommen“ ist: die Deutsch-Türken, die Fethullah Gülen nahestehen, sind nicht länger mit einem überschaubaren Freundeskreis unter sich, die Mehrheitsgesellschaft ist neugierig geworden, die breite Zusammensetzung der Abendgesellschaft zeigte dies an.

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Veröffentlicht 23. Oktober 2014 von jt-admin

Auf dem richtigen Weg

Die Freunde und Anhänger von Fethullah Gülen haben zweieinhalb Jahre hinter sich, die es in sich hatten. Ein polemischer SPIEGEL-Artikel im Sommer 2012 hatte eine Flut von Beiträgen im Fernsehen, im Hörfunk und in Tageszeitungen zur Folge, gegen die die Dialogvereine, die Schulen und im öffentlichen Rampenlicht stehende Personen und Unterstützer mit Mühe ankämpften. Von einer Geheimorganisation, von einer Unterwanderung der Gesellschaft mit dem Ziel, Deutschland in eine islamische Republik zu verwandeln, war die Rede. Interessanterweise beteiligten sich die beiden führenden deutschsprachigen Tageszeitungen nicht an diesem Kesseltreiben: die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung.

Spätestens im zurückliegenden Sommer wurde deutlich, dass sich die Kampagnen mit Text- und Bildmanipulationen, mit Zitat-Fälschungen und unrichtigen Behauptungen erschöpft haben. Und dafür gibt es drei Ursachen: die veränderte Situation in der türkischen Innenpolitik, die eine differenziertere Betrachtungsweise erfordert, das Erscheinen von wissenschaftlichen Beiträgen und Büchern über die Rolle der Gülen-Bewegung in Deutschland, voran eine Studie der renommierten Denkfabrik ‚Wissenschaft und Politik‘ (SWP) in Berlin und schließlich die erlösende Nachricht aus Stuttgart, dass die Gülen-Bewegung vom Verfassungsschutz nicht beobachtet werde. Es gebe keinen Grund dazu.

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Veröffentlicht 14. Oktober 2014 von jt-admin

Deutschland verhält sich unfair gegenüber der Türkei

„Hannemann, geh‘ Du voran“, lautet ein Sprichwort, das ein wenig aus der Mode gekommen ist, das unseren Eltern und Großeltern aber durchaus geläufig war. Jemand anderes soll bitte vorangehen, soll eine unbekannte Gefahr als erster auf sich nehmen, „weil er die Stiefel anhat“.

Mit diesem geflügelten Wort ist die allgemeine Stimmungslage in Deutschland ziemlich gut beschrieben. Zu viele Krisen auf der Welt sind gleichzeitig ausgebrochen. Gegen eine Atommacht wie Russland lasse sich militärisch nicht viel ausrichten, so die allgemeine Meinung. Für die Misere in den Ländern Nord- und Zentralafrikas, für die Instabilität von Staaten wie Mali seien die Franzosen zuständig, die dort ja einmal Kolonialmacht waren, für Libyen die Italiener mit anderen NATO-Verbündeten, und um Syrien möge sich bitte die Türkei kümmern, schließlich grenze sie an das südliche Nachbarland und damit an die gewaltige Krisenzone, die sich binnen weniger Wochen auf der Arabischen Halbinsel aufgetan hat. Ein paar ältere Handfeuerwaffen für die Peschmerga befördert in altersschwachen Transall-Transportmaschinen, die auf dem Luftweg repariert werden, meinetwegen, ein paar deutsche Fallschirmjäger zur Ausbildung in den Nordirak und den Rest des Auftrags zur Stabilisierung bitte an die Adresse der Amerikaner.

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Veröffentlicht 30. September 2014 von jt-admin

Die Außenseiterin

In diesen Tagen macht das Buch einer Journalistin Furore, die im deutschen Politikbertrieb gescheitert ist. Das Buch von Susanne Gaschke hat auch deswegen erhebliche Resonanz, weil sie keine ganz normale Journalistin ist. Vor ihrem kurzen Gastspiel in der Politik war die 47-Jährige Redakteurin bei der Wochenzeitung die ZEIT, ihr Mann ist SPD-Bundestagsabgeordneter. Auch dadurch erhält der Fall der ehemaligen Oberbürgermeisterin der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel besondere Brisanz. Denn Susanne Gaschke greift in ihrem Buch vor allem Parteifreunde ihres Mannes an, voran den Ministerpräsidenten, den Vorgänger im Amt, an dem sie vordergründig wegen einer Amnestie für einen Steuersünder scheiterte. Und vor allem attackiert sie in ihrem Buch den SPD-Landesvorsitzenden Stegner, eine Art von Intimfeind.

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Veröffentlicht 15. September 2014 von jt-admin

Gegen das Misstrauen: Warum ritualisierte Empörung in Deutschland nichts ändert

In den Tagen des letzten Gaza-Krieges sind bei einer Demonstration in Berlin Parolen skandiert worden, gegen die die Polizei sofort hätte vorgehen müssen. Es waren unfassbare antisemitische Slogans, wie sie in Deutschland seit 1945 nicht mehr zu hören waren. Und solche dürfen auch dann nicht fallen, wenn die Emotionen hoch gehen. Denn sie haben mit dem aktuellen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, zu dem man sehr unterschiedliche Meinungen haben kann, nichts zu tun.

Mit einigen Wochen Verspätung kam es nun am Wochenende zu einer Gegendemonstration unter dem Motto: „Steh auf – nie wieder Judenhass“, bei der die Bundeskanzlerin eine Rede hielt. Angela Merkel verurteilte dabei mit deutlichen Worten nicht nur die Hassparolen, die im Rahmen der Demonstrationen skandiert worden waren, sondern auch Übergriffe auf Kippaträger im Alltag und die Schändung von Friedhöfen und Synagogen.

„Mit dieser Kundgebung machen wir unmissverständlich klar: Jüdisches Leben gehört zu uns. Es ist Teil unserer Identität und Kultur“, äußerte die Kanzlerin und verurteilte im Namen der gesamten Bundesregierung Judenfeindlichkeit in Deutschland und Europa sowie antisemitische Äußerungen und Übergriffe.

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Veröffentlicht 1. September 2014 von jt-admin

Was Präsident Erdoğan bedenken sollte

Für Europa, den Nahen Osten – die Türkei in der (goldenen) Mitte – haben sich im letzten halben Jahr – genauer gesagt seit den Olympischen Winterspielen in Sotschi – die Verhältnisse dramatisch verändert. Die Europäer verdrängen bislang die Konsequenzen, die Türkei unter dem soeben ins Amt eingeführten Staatspräsidenten Erdoğan auch, und im Nahen Osten bezahlen Millionen von Menschen das Versagen der Politik. Die Hälfte der syrischen Bevölkerung befindet sich auf der Flucht. Die Türkei liegt nebenan.

Als einzige nicht gerade zur Beruhigung beitragende Konstante stellt sich mittlerweile heraus, dass die Supermacht Amerika nicht länger bereit ist, Ordnungsmacht zu spielen. Die Grenzziehungen, die nach dem 1. Weltkrieg stattgefunden haben – in Osteuropa und im Nahen Osten – werden auf brutale Weise in Frage gestellt, eine Reihe von Staaten drohen zu scheitern oder befinden sich bereits in der Auflösung wie der Irak und Syrien. Wer das nicht sehen will oder verdrängen möchte, sei an dieser Stelle daran erinnert, dass Jugoslawien bereits vor 25 Jahren gescheitert ist. An seine Stelle sind acht Staaten getreten. Bundeskanzlerin Merkel versuchte kürzlich, bei einer Konferenz in Berlin die Nachfolgestaaten davon zu überzeugen, dass sie zur Zusammenarbeit verdammt sind. Aber die Gräuel und erlittenen Verletzungen der Bürgerkriege müssen in den Köpfen erst einmal überwunden werden. Brücken und Straßen lassen sich auf dem Balkan, aber nicht nur dort, leichter reparieren.

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Veröffentlicht 19. August 2014 von jt-admin

Putins Russland, Erdoğans Türkei und die EU

MEINUNG Die Gratulation zum Wahlerfolg an die Adresse des Siegers der türkischen Präsidentschaftswahlen erfolgte verhalten, zuerst die EU, danach, mit deutlichem zeitlichen Abstand, Berlin. Man kann auch sagen: wieder wurde eine Chance verpasst. Erdoğan fühlt sich seit längerer Zeit von den Deutschen schlecht behandelt. Da hätten die Kanzlerin und der Außenminister anders reagieren können, einen Augenblick lang das vergessen können, was sich an Sorge und Kritik an den aktuellen Zuständen in der Türkei aufgebaut hat. Denn in jedem Wahlausgang steckt die Chance wenn nicht eines Neuanfangs, so doch einer Besinnung, auf allen Seiten. Deutschland ist europäischer Bezugspartner Nr. 1 der Türkei, wie sich ja auch an der gerade bekannt gewordenen Abhöraffäre zeigt, vorausgesetzt es wird eine.

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Veröffentlicht 10. Juli 2014 von jt-admin

Als Deutschtürke in der neuen Heimat Urlaub machen

Das Reiseverhalten der Menschen ist unterschiedlich, es hängt nicht nur von der Geldbörse ab, sondern auch von Erfahrungen, Traditionen und Einstellungen. Die Deutschen, die binnen zwei Generationen zu Wohlstand kamen,…

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Die Deutsch-Türken Gesellschaft

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Veröffentlicht 7. Juli 2014 von jt-admin

Die deutsch-türkische Zufallsbeziehung

Zugegeben, wir leben in einer Zufallsbeziehung. Gewiss, da gibt es eine Geschichte deutsch-türkischer militärischer Zusammenarbeit, vor 100 Jahren auch „Waffenbrüderschaft“ genannt, aber davon wissen die Deutschen nur wenig, und die Deutschtürken haben gemerkt, das man besser an diese Zeiten nicht erinnert. Wenig bekannt ist auch, dass die Türkei nach 1933 ein Zufluchtsort für vom NS-Regime bedrängte Persönlichkeiten war, unter ihnen der spätere Regierende Bürgermeister von Berlin Ernst Reuter.

Der Zufall hat sich im Laufe der 50 Jahre, in denen es eine Einwanderung nach Deutschland aus der Türkei gibt, strukturiert. Die Kinder der Gastarbeiter haben gelernt, ihre Vorstellungen und Wünsche zu artikulieren, das Schweigen der Väter zu durchbrechen, und die Enkel aus der dritten Generation, die sich in bemerkenswerten Zahlen von den Lehren Fethullah Gülens angesprochen fühlen, haben den Weg an die Spitze der deutschen Arbeitsgesellschaft geschafft, oder anders formuliert, der Wissens und Ausbildungsvorsprung der vergleichbaren Gruppe der Mehrheitsgesellschaft ist aufgeholt.

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Dr. Jochen Thies

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Journalist, Historiker

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