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Jochen Thies

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Veröffentlicht 22. Mai 2016 von jt-admin

Licht und Schatten aus London, Stuttgart und Bayern

Es gibt Anlass zu feiern, in ganz Deutschland, speziell aber im Stuttgarter Raum, der Gegend Deutschlands, in der die Nachfahren der türkischen Gastarbeiter weitgehend in der Mehrheitsgesellschaft angekommen sind. In Stuttgart ist mit Muhterem Aras die erste Deutsche mit türkischen Wurzeln zur Parlamentspräsidentin gewählt worden. Die Vita der aus einer kurdisch-alevitischen Familie stammenden Politikerin der Grünen liest sich wie eine der vielen Geschichten, wie sie heute für viele Deutsch-Türken typisch ist: der Vater Schafszüchter in Anatolien, die Mutter mit wenig bis kaum Schulbildung und dann diese unglaubliche Erfolgsgeschichte binnen einer Generation, gepflastert mit jeder Menge Hürden, also nicht gleich das Gymnasium, sondern die Hauptschule, dann die Wirtschaftsschule, das Studium und eine Steuerkanzlei mit einem Dutzend Mitarbeiter. Lässt das nicht hoffen, ist das nicht Anlass zu größtem Optimismus? Beifall für Muhterem Aras, aber bitte von allen Abgeordneten im Stuttgarter Landtag!

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Veröffentlicht 27. März 2015 von jt-admin

Betroffenheitstourismus, die fehlende Ruhe und die Rolle des Glaubens

Die Nachricht vom Absturz des vollbesetzten Airbus des Lufthansa-Tochterunternehmens Germanwings war schon fürchterlich genug, aber die Erklärung, wie es dazu kam, hat dem Ereignis eine zusätzliche Dimension gegeben. Die Debatten werden noch lange Zeit andauern, aber schon jetzt lassen sich ein paar Beobachtungen rund um die Tragödie in den südfranzösischen Alpen machen und in der Folge Gedanken anstellen.

Da ist zunächst der Betroffenheitstourismus der Politiker festzuhalten, die Anreise des deutschen Außenministers und des Verkehrsministers zu einem Zeitpunkt, zu dem alle Hilfskräfte vor Ort, alle Hubschrauber für die Bergungsaktion benötigt werden. Es riecht nach Wahlkampf. Da fallen neben der Blitzreise zum Unglücksort am Tage danach die sorgfältig inszenierten Auftritte der Bundeskanzlerin ins Auge, während andere europäische Spitzenpolitiker spontan, ohne ein Blatt Papier ihr Beileid ausdrückten, wie der unlängst ins Amt gekommene junge spanische König bei seinem Staatsbesuch in Paris, der unmittelbar nach Bekanntwerden des Unglücks abgebrochen wurde.

Wie sehr sich die Verhältnisse bei großen Unglücken im Laufe der Jahre verändert haben, lässt sich bei einem Vergleich mit einem Zugunglück ermitteln, bei dem im Mai 1971 im Sauerland über 40 Schulkinder ums Leben kamen. Photos von der Schule wurden damals im Fernsehen nicht gezeigt, das betroffene Bundesland Nordrhein-Westfalen rief einen Tag der Trauer aus, und der damalige Bundeskanzler Willy Brandt und der zuständige Verkehrsminister kamen sechs Tage später zu der Beerdigung der Toten, ein würdiges Großereignis, an dem neben den beiden Spitzenpolitikern aus dem nahen Bonn 10.000 Menschen teilnahmen.

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Veröffentlicht 15. September 2014 von jt-admin

Gegen das Misstrauen: Warum ritualisierte Empörung in Deutschland nichts ändert

In den Tagen des letzten Gaza-Krieges sind bei einer Demonstration in Berlin Parolen skandiert worden, gegen die die Polizei sofort hätte vorgehen müssen. Es waren unfassbare antisemitische Slogans, wie sie in Deutschland seit 1945 nicht mehr zu hören waren. Und solche dürfen auch dann nicht fallen, wenn die Emotionen hoch gehen. Denn sie haben mit dem aktuellen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, zu dem man sehr unterschiedliche Meinungen haben kann, nichts zu tun.

Mit einigen Wochen Verspätung kam es nun am Wochenende zu einer Gegendemonstration unter dem Motto: „Steh auf – nie wieder Judenhass“, bei der die Bundeskanzlerin eine Rede hielt. Angela Merkel verurteilte dabei mit deutlichen Worten nicht nur die Hassparolen, die im Rahmen der Demonstrationen skandiert worden waren, sondern auch Übergriffe auf Kippaträger im Alltag und die Schändung von Friedhöfen und Synagogen.

„Mit dieser Kundgebung machen wir unmissverständlich klar: Jüdisches Leben gehört zu uns. Es ist Teil unserer Identität und Kultur“, äußerte die Kanzlerin und verurteilte im Namen der gesamten Bundesregierung Judenfeindlichkeit in Deutschland und Europa sowie antisemitische Äußerungen und Übergriffe.

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Dr. Jochen Thies

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