Springe zum Inhalt

Jochen Thies

Homepage von Jochen Thies – Kolumnist, Publizist, Autor

  • Startseite
  • Über Mich
  • Bücher
  • Blog
  • Kontakt
Home > Politik > Page 3
Veröffentlicht 1. September 2015 von jt-admin

Deutschland – von der Mentalität her ein nordeuropäisches Land

Es fällt gegenwärtig schwer, sich in diesem Lande zu orientieren. Glaubhafte politische Führung findet nicht statt. Die Politiker hecheln den Ereignissen hinterher. Seit Wochen gibt es kein anderes Thema als die Flüchtlinge. Um eines sogleich klar zu machen: 800 000 Menschen in diesem Jahr Schutz und Unterschlupf zu gewähren, dem größeren Teil eine langfristige Perspektive zu bieten, sollten einem großen und wohlhabenden Staat wie der Bundesrepublik Deutschland nicht schwer fallen. Aber was kommt danach? Was passiert, wenn die Flüchtlingszahlen in den kommenden Jahren steigen, wenn das, was wir gegenwärtig erleben, nur der Beginn einer gigantischen Völkerwanderung ist?

Es ist genau dies, was den Menschen Sorgen macht, nicht nur dem häufig genannten rechten Rand, sondern auch der Mitte. Man muss nur die Leserbriefe in den großen Tageszeitungen anklicken, die sich binnen kurzer Zeit geradezu lawinenartig aufbauen, wenn es einen größeren Beitrag zu der Thematik gegeben hat. Es sind Warnzeichen, Hinweise auf eine große Unruhe, die das Land erfasst hat.

Weiterlesen Deutschland – von der Mentalität her ein nordeuropäisches Land

Ausland Die Deutsch-Türken Gesellschaft Politik

Angst Das Fremde Einwanderer Flüchtlinge Migranten Mitte Syrien

Leave a Comment

Veröffentlicht 3. August 2015 von jt-admin

Deutschland: Hin- und hergerissen zwischen Frankreich und Großbritannien

Europa hat in den letzten Tagen stürmische Zeiten erlebt, und das wegen eines kleinen Mitgliedslandes mit geringer Wirtschaftskraft. Angesichts der Krisen, die es um die EU herum gibt, fragt man sich, wie groß die Belastungsfähigkeit der Europäer tatsächlich ist. Denn in Wirklichkeit ist es in Brüssel nicht nur um Griechenland gegangen, sondern auch um das deutsch-französische Tandem, das weiterhin als vital für die Gemeinschaft angesehen wird. Und wenn man ehrlich ist, muss man zu dem Befund kommen, dass die Deutschen und die Franzosen bei dem Verhandlungspoker lange Zeit in gegensätzliche Richtungen gefahren sind.

Stärker denn je ist deutlich geworden, dass es eine Allianz von „nordischen“ Staaten gibt, die von Deutschland angeführt wird und eine Interessengemeinschaft der Mittelmeeranrainer. Frankreich liegt zu zwei Dritteln in deutlicher Entfernung zum Mittelmeer. Dennoch fühlen sich die Franzosen in Wirtschafts- und Haushaltsfragen ihren Nachbarn im Süden – und damit auch Griechenland – stärker verbunden als dem Norden. Der ist in ihrer Sicht zu protestantisch, zu nüchtern, und er setzt auf Haushaltsdisziplin, auf Sparen, um aus den roten Zahlen herauszukommen. Das griechische Drama wird weitergehen, oder wie es ein Wirtschaftsexperte formulierte: „Wie in einem guten Krimi kehren die Gespenster am Ende wieder zurück“.

Weiterlesen Deutschland: Hin- und hergerissen zwischen Frankreich und Großbritannien

Allgemeines Ausland Politik

Deutschland Europa Frankreich Grexit Griechenland Grossbritannien Schäuble Wirtschaftskrise

Leave a Comment

Veröffentlicht 11. Juli 2015 von jt-admin

Wir sind alle Flüchtlinge

Vor einigen Tagen saß ich in München in einem Café, neben mir ein jüngerer, italienisch aussehender Mann mit seinem Sohn. Unsere Blicke kreuzten sich, ich spürte ein Interesse, zu akzeptierende Neugier, irgendwann kamen wir miteinander in ein sehr nettes, lebhaftes Gespräch. Der Mann stellte sich als ein Deutscher türkischer Abstammung heraus. Er war Unternehmer. Sehr schnell landeten wir bei unseren Familiengeschichten. Ich fragte ihn nach der türkischen Region, aus der seine Eltern einst nach Westen aufgebrochen waren und mein Tischnachbar erzählte mir, dass die Familie eigentlich aus Bagdad komme. Und ein wenig stolz fügte er hinzu, dass sie vom Kalifen Ali, einem Cousin des Propheten, direkt abstamme.

Weiterlesen Wir sind alle Flüchtlinge

Gesellschaft Inland Politik

Deutsch-Türken Einwanderer Europa Flüchtlinge Integration

Leave a Comment

Veröffentlicht 6. Juli 2015 von jt-admin

Es geht nicht nur um Milliarden, sondern auch um die Geostrategie

Auf einer meiner letzten Reisen nach Istanbul begegnete ich Reisegruppen aus Griechenland. Sie machten auf mich den Eindruck von armen Verwandten. Die Lautstärke, mit der sie sich unterhielten, verriet Unsicherheit, ja Unwohlsein. Im Vergleich zum Stadtzentrum von Istanbul wirkt der Innenbereich von Athen, abgesehen vom Syntagma-Platz mit dem Parlament, das jedes zweijährige Kind von der Fernsehberichterstattung der letzten Monate her mittlerweile kennt, geradezu ärmlich. Die Griechen sind große Überlebenskünstler. Keine Statistik erfasst wirklich, wie es ihnen geht. Denn sie sind nicht nur die Bewohner eines Reiches von Inseln, sondern haben viele Kontakte auf der ganzen Welt.

Weiterlesen Es geht nicht nur um Milliarden, sondern auch um die Geostrategie

Ausland Politik

Europa Geostrategie Griechenland Merkel

Leave a Comment

Veröffentlicht 28. Mai 2015 von jt-admin

Erdoğan nutzt deutsche Schwächen geschickt aus

Deutschland, ich habe diese Auffassung schon wiederholt vertreten, hat viele Stärken, aber wie alle anderen Staaten auch, die eine oder andere Schwäche. Eine davon ist fehlendes Selbstbewusstsein, Schwanken zwischen Drohgebärde und Zurückweichen im Ernstfall. Wenn mich der Eindruck nicht täuscht, hat der türkische Präsident Recep Tayyib Erdoğan diese Spannweite an Verhaltensmöglichkeiten ziemlich genau erkannt.

Auf der Suche nach Gründen komme ich zu dem Schluss, dass sie tief in der deutschen Geschichte liegen. Jahrhundertelang bestand Deutschland aus einer nahezu unüberschaubaren Anzahl von Kleinstaaten, während das Osmanische Reich von Bosnien bis nach Ägypten reichte. Die deutsche Schwäche nutzten andere Mächte aus, das Land war oft genug Schauplatz von Kriegen, die die großen europäischen Mächte gegeneinander führten, am schlimmsten im Dreißgjährigen Krieg. Noch wichtiger ist in meinen Augen der Umstand, dass sich Deutschland von einer ganz kurzen Phase abgesehen am großen Wettlauf der Europäer um Kolonien nicht beteiligte. Nur im Zeitraum von 30 Jahren war das deutsche Kaiserreich zwischen 1884 und 1914 am Erwerb von Kolonien beteiligt. Die Spuren dieser Zeit lassen sich noch heute in Ost- und Westafrika besichtigen. Denn die Deutschen waren gründlich, sie bauten Rathäuser, Postämter und Eisenbahnen.

Weiterlesen Erdoğan nutzt deutsche Schwächen geschickt aus

Ausland Die Deutsch-Türken Gesellschaft Politik

Deutsch-Türken Deutsche Geschichte Deutschland Erdogan Kolonialismus Migranten Türkei

Leave a Comment

Veröffentlicht 24. April 2015 von jt-admin

Es ist nicht gut die Türkei unter Druck zu setzen

Die Türkei ist in den letzten Tagen und Wochen wegen eines Themas international unter Beschuss geraten, dem sie sich stellen muss, früher oder später. Es geht um den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren, eines der vielen fürchterlichen Kapitel des vergangenen Jahrhunderts, das mit Vertreibung und Mord in Europa und in den Kolonien der damaligen großen Mächte begann und bis 1945 anhielt. In den aufgeregten Diskussionen der letzten Tage ging ein wenig unter, dass der türkische Staatspräsident nach einer vorausgegangenen Erklärung des Ministerpräsidenten den Enkeln der 1915 von Massakern betroffenen Menschen sein Beileid ausgesprochen hat. Das war nicht unbedingt zu erwarten, normalerweise reagiert Erdoğan nicht auf Druck.

Auf einer meiner ersten USA-Reisen ging ich vor über 30 Jahren in Washington in ein Museum, von dem ich annahm, dass es u.a. die Geschichte der Indianer zeigen würde, ihren heroischen Kampf um ihre angestammten Territorien und ihr weitgehendes Verschwinden aus der amerikanischen Gesellschaft. Ich suchte vergeblich, es sollte noch einige Zeit dauern, bis die Nachfahren der Apachen, der Navajos und der Sioux in der großen grünen Achse von Washington zwischen Lincoln Memorial und Kapitol ihr Museum bekamen. Die Diskussion über ihre Vertreibung, das begangene Unrecht und die Art und Weise, wie man symbolische Widergutmachung betreiben kann, geht in den Vereinigten Staaten natürlich weiter. Aber solche Diskussionen, eine solche schmerzhafte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit erfordern Geduld und – Zeit.

Weiterlesen Es ist nicht gut die Türkei unter Druck zu setzen

Ausland Kultur & Geschichte Politik

Armenier Beziehungen Türkei-EU Deutsche Geschichte Erdogan Europa

Leave a Comment

Veröffentlicht 18. April 2015 von jt-admin

Kuba: Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Wir sind es seit einiger Zeit gewohnt, uns mit den Krisen in unmittelbarer Nachbarschaft zu befassen, mit der Ukraine, mit dem Nahen und Mittleren Osten, mit Nordafrika. Dabei wird leicht übersehen, dass es in anderen Gegenden der Welt eine Wende zum Besseren gibt, etwa in Mittel- und Südamerika. Dort kann vor allem nun das entstehen, was eine stabile demokratische Gesellschaft benötigt: eine Mittelschicht.

Ich bin gerade von einer Reise nach Kuba zurückgekehrt, das bis heute unter dem Ost-West-Konflikt zu leiden hat, der in Europa vor 25 Jahren zu Ende ging. 11 Millionen Kubaner hoffen nun darauf, dass die Begegnung zwischen Staatschef Raul Castro und US-Präsident Obama bei einer Konferenz in Panama in der letzten Woche zu einer raschen Verbesserung der trostlosen wirtschaftlichen Lage führt. Die tropische Insel, eine halbe Flugstunde von Miami entfernt, leidet unter dem Handelsembargo, das die Supermacht Zug um Zug über Kuba verhängt hat.

Weiterlesen Kuba: Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Ausland Politik

Kuba Umbruch USA

Leave a Comment

Veröffentlicht 27. März 2015 von jt-admin

Betroffenheitstourismus, die fehlende Ruhe und die Rolle des Glaubens

Die Nachricht vom Absturz des vollbesetzten Airbus des Lufthansa-Tochterunternehmens Germanwings war schon fürchterlich genug, aber die Erklärung, wie es dazu kam, hat dem Ereignis eine zusätzliche Dimension gegeben. Die Debatten werden noch lange Zeit andauern, aber schon jetzt lassen sich ein paar Beobachtungen rund um die Tragödie in den südfranzösischen Alpen machen und in der Folge Gedanken anstellen.

Da ist zunächst der Betroffenheitstourismus der Politiker festzuhalten, die Anreise des deutschen Außenministers und des Verkehrsministers zu einem Zeitpunkt, zu dem alle Hilfskräfte vor Ort, alle Hubschrauber für die Bergungsaktion benötigt werden. Es riecht nach Wahlkampf. Da fallen neben der Blitzreise zum Unglücksort am Tage danach die sorgfältig inszenierten Auftritte der Bundeskanzlerin ins Auge, während andere europäische Spitzenpolitiker spontan, ohne ein Blatt Papier ihr Beileid ausdrückten, wie der unlängst ins Amt gekommene junge spanische König bei seinem Staatsbesuch in Paris, der unmittelbar nach Bekanntwerden des Unglücks abgebrochen wurde.

Wie sehr sich die Verhältnisse bei großen Unglücken im Laufe der Jahre verändert haben, lässt sich bei einem Vergleich mit einem Zugunglück ermitteln, bei dem im Mai 1971 im Sauerland über 40 Schulkinder ums Leben kamen. Photos von der Schule wurden damals im Fernsehen nicht gezeigt, das betroffene Bundesland Nordrhein-Westfalen rief einen Tag der Trauer aus, und der damalige Bundeskanzler Willy Brandt und der zuständige Verkehrsminister kamen sechs Tage später zu der Beerdigung der Toten, ein würdiges Großereignis, an dem neben den beiden Spitzenpolitikern aus dem nahen Bonn 10.000 Menschen teilnahmen.

Weiterlesen Betroffenheitstourismus, die fehlende Ruhe und die Rolle des Glaubens

Inland Politik

Betroffenheitstourismus Deutschland Europa Politik Sensationalismus U49525

Leave a Comment

Veröffentlicht 17. März 2015 von jt-admin

Der deutsche Atatürk

Es gab in letzter Zeit viele Gedenktage. Vor allem der Ausbruch des Ersten Weltkriegs prägte die Debatten im letzten Jahr, zumal er mit der sich verschärfenden Krise um die Ukraine und die neuen Töne aus Moskau zusammenfiel. In wenigen Tagen steht nun ein weiteres Jubiläum an. Der Bundespräsident wird bei dem Festakt im Berliner Zeughaus ein Grußwort entrichten, andere werden sprechen und die Hauptrede wird Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble halten.

Es geht um Otto von Bismarck, den Gründer des Deutschen Reiches, der am 1. April 1815 zur Welt kam, in Berlin zur Schule ging und fast 30 Jahre lang, von 1862 bis 1890, die Geschicke des Landes entscheidend prägte. In Bismarcks Regierungszeit fiel der Zusammenschluss der vormaligen deutschen Kleinstaaten zu einem einzigen Land.

Leider war diesem Kaiserreich von 1871 keine lange Dauer beschieden. Es hatte sehr gute Kontakte zum Osmanischen Reich, aber leider nicht zu Frankreich. 1914 verstrickte es sich in einen Konflikt, den es nicht gewinnen konnte, weil am Ende die Amerikaner eingriffen und die Entscheidung herbeiführten – wie im Zweiten Weltkrieg. Deutschland hat seitdem erhebliche Teile seines Territoriums verloren, das es zur Bismarck-Zeit besaß, aber im Kern ist es noch immer das Land, das Bismarck schuf.

Weiterlesen Der deutsche Atatürk

Inland Kultur & Geschichte Politik

Bismarck Deutsche Geschichte Deutschland Mauerfall

Leave a Comment

Veröffentlicht 4. März 2015 von jt-admin

Deutscher Perfektionismus: Macht es einfacher!

Wenn man durch die Straßen von New York läuft, fallen einem sogleich die Feuertreppen auf, die an den Flanken der Häuser angebracht sind, sich mitunter aber auch an jener Hauswand…

Weiterlesen Deutscher Perfektionismus: Macht es einfacher!

Gesellschaft Inland Politik

Arbeitsstättenverordnung Deutschland Einwanderer Europa Integration Migranten USA

Leave a Comment

« Zurück 1 2 3 4 … 6 Weiter »
Dr. Jochen Thies

Dr. Jochen Thies
Journalist, Historiker

Kategorien

  • Gesellschaft
    • Die Deutsch-Türken
      • Hizmet-Bewegung
  • Kultur & Geschichte
  • Politik
    • Ausland
    • Inland

Neueste Beiträge

  • Nationen haben das Recht auf Irrtum
  • Nein zur Bevormundung durch Brüssel: War’s das für die EU?
  • Die doppelte Chance
  • Mezza Voce: Was politischen Debatten in Deutschland manchmal fehlt
  • Licht und Schatten aus London, Stuttgart und Bayern

Jochen Thies

Homepage von Jochen Thies – Kolumnist, Publizist, Autor
©2014 | impressum
Top