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Jochen Thies

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Veröffentlicht 18. April 2015 von jt-admin

Kuba: Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Wir sind es seit einiger Zeit gewohnt, uns mit den Krisen in unmittelbarer Nachbarschaft zu befassen, mit der Ukraine, mit dem Nahen und Mittleren Osten, mit Nordafrika. Dabei wird leicht übersehen, dass es in anderen Gegenden der Welt eine Wende zum Besseren gibt, etwa in Mittel- und Südamerika. Dort kann vor allem nun das entstehen, was eine stabile demokratische Gesellschaft benötigt: eine Mittelschicht.

Ich bin gerade von einer Reise nach Kuba zurückgekehrt, das bis heute unter dem Ost-West-Konflikt zu leiden hat, der in Europa vor 25 Jahren zu Ende ging. 11 Millionen Kubaner hoffen nun darauf, dass die Begegnung zwischen Staatschef Raul Castro und US-Präsident Obama bei einer Konferenz in Panama in der letzten Woche zu einer raschen Verbesserung der trostlosen wirtschaftlichen Lage führt. Die tropische Insel, eine halbe Flugstunde von Miami entfernt, leidet unter dem Handelsembargo, das die Supermacht Zug um Zug über Kuba verhängt hat.

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Veröffentlicht 16. Februar 2015 von jt-admin

Moskau hat sich rasant verändert

Die Kanzlerin in Moskau und Minsk, den französischen Präsidenten quasi im Schlepptau. Krisenkonferenzen, Telefonate, Medienrummel. Zufällig halte ich mich zu dieser Zeit in Russland auf, diesem riesigen Land, das eher einem Kontinent mit seinen 11 Zeitzonen ähnelt. Seit meinem letzten Besuch, der einige Jahre zurückliegt, hat sich Moskau rasant verändert. Die Halle des Flughafens Domodedowo sieht futuristischer aus, als das, was in Berlin vielleicht eines Tages fertig wird. Die 12 Millionen Einwohner zählende Stadt hat einen dritten Autobahnring erhalten, und dennoch herrscht meistens Stillstand auf den Straßen. Highways schlängeln sich aus den mit Hochhäusern bestückten Vorstädten in die Innenstadt, nur die Metro erinnert mit ihren kunstvoll geschmückten Bahnsteighallen tief im Innern der Erde an die Stalin-Zeit. Moskau ist eine amerikanische Stadt geworden.

Aber nur vordergründig. Begibt man sich für einige Minuten in den chaotischen Autoverkehr, merkt man rasch, dass hier das Faustrecht herrscht, wie im 19. Jahrhundert im Wilden Westen. Wer einen SUV mit getönten Scheiben fährt, hat immer Vorfahrt. „Das sind Tschetschenen oder Mafiosi“, sagen die Moskowiter. Diese Luxuskarossen parken auch in der Seitenstraße hinter dem Kaufhaus GUM, einem Konsumtempel wie man ihn in Berlin nicht findet. In den 1980er Jahren habe ich in dem damals heruntergekommenen Gebäudekomplex russische Frauen weinen sehen, die stundenlang für eine Kittelschürze oder ein einfaches Kleidungsstück angestanden hatten, um festzustellen, dass es gerade ausverkauft war. Jetzt trippeln hier die Schönen der Hauptstadt vorbei, und in den Schaufensterscheiben mit Designermode aus Rom und Paris sieht man keine Preisschilder.

Eine neue Mittelschicht ist entstanden

Wer glaubt, dass es nur eine Klasse der Oligarchen und Superreichen in Russland gebe, täuscht sich. Hier ist, nach den grauenhaften Jelzin-Jahren, als Löhne und Gehälter mitunter für ein Dreivierteljahr ausblieben, eine neue Mittelschicht entstanden, die nach Aussagen von Gesprächspartnern 10 Prozent der Moskauer Bevölkerung ausmacht, nicht viel, aber in absoluten Zahlen schon. Diese soziale Gruppe ist in den letzten Jahren weit herumgekommen, sie kann sich alles leisten. Bis gestern war der Rubel eine starke Währung, Russland als Reiseland teuer. Nun bekommt man für Dollars und Euros das Doppelte. Die Bevölkerung merkt, dass die Preise anziehen. Aber noch ist das Angebot in den Supermärkten geradezu verschwenderisch, der neben dem Hotel in St. Petersburg hat rund um die Uhr geöffnet.

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Veröffentlicht 4. Januar 2015 von jt-admin

Die Türkei, Erdoğan und Deutschland

Die Debatten in Deutschland verlaufen aufgeregt. Eine Wohlstandsgesellschaft, die von keinen allzu großen Sorgen geplagt wird, neigt zu Übertreibungen, zu obsessiver Beschäftigung mit Themen, die kommen und gehen. Die Politik befindet sich in der Winterpause, umso mehr beherrschen sogenannte „Experten“ die öffentlichen Debatten. Zu dem einen großen Thema, das die Republik seit Wochen beschäftigt, Stichwort Pegida, ist beinahe alles gesagt worden, zu einem anderen erstaunlich wenig, nämlich wie es mit der Türkei weitergehen wird.

Ungläubig, wie im Falle von Putins Russland, verfolgen wir die Entwicklung, die das Land nimmt, dessen Megacity Istanbul – die größte Stadt des Kontinents – den Brückenschlag zwischen europäischer und nahöstlicher Welt versinnbildlicht. Die Silhouette der Stadt wird von Besuch zu Besuch westlicher, während die türkische Politik diesem Teil der Welt zunehmend den Rücken kehrt. Gewaltenteilung, demokratische Rechte, die Unabhängigkeit der Presse, haben in der Türkei in den letzten eineinhalb Jahren stark gelitten. Aber noch sind Einsicht, Umkehr möglich. Aber dringen entsprechende Signale an das Ohr des Mannes, der sich selbst in den Sattel gesetzt und mit einem geradezu märchenhaften Palastbau sich zu Lebezeiten ein Denkmal für die Ewigkeit geschaffen hat?

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Veröffentlicht 14. Oktober 2014 von jt-admin

Deutschland verhält sich unfair gegenüber der Türkei

„Hannemann, geh‘ Du voran“, lautet ein Sprichwort, das ein wenig aus der Mode gekommen ist, das unseren Eltern und Großeltern aber durchaus geläufig war. Jemand anderes soll bitte vorangehen, soll eine unbekannte Gefahr als erster auf sich nehmen, „weil er die Stiefel anhat“.

Mit diesem geflügelten Wort ist die allgemeine Stimmungslage in Deutschland ziemlich gut beschrieben. Zu viele Krisen auf der Welt sind gleichzeitig ausgebrochen. Gegen eine Atommacht wie Russland lasse sich militärisch nicht viel ausrichten, so die allgemeine Meinung. Für die Misere in den Ländern Nord- und Zentralafrikas, für die Instabilität von Staaten wie Mali seien die Franzosen zuständig, die dort ja einmal Kolonialmacht waren, für Libyen die Italiener mit anderen NATO-Verbündeten, und um Syrien möge sich bitte die Türkei kümmern, schließlich grenze sie an das südliche Nachbarland und damit an die gewaltige Krisenzone, die sich binnen weniger Wochen auf der Arabischen Halbinsel aufgetan hat. Ein paar ältere Handfeuerwaffen für die Peschmerga befördert in altersschwachen Transall-Transportmaschinen, die auf dem Luftweg repariert werden, meinetwegen, ein paar deutsche Fallschirmjäger zur Ausbildung in den Nordirak und den Rest des Auftrags zur Stabilisierung bitte an die Adresse der Amerikaner.

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Veröffentlicht 1. September 2014 von jt-admin

Was Präsident Erdoğan bedenken sollte

Für Europa, den Nahen Osten – die Türkei in der (goldenen) Mitte – haben sich im letzten halben Jahr – genauer gesagt seit den Olympischen Winterspielen in Sotschi – die Verhältnisse dramatisch verändert. Die Europäer verdrängen bislang die Konsequenzen, die Türkei unter dem soeben ins Amt eingeführten Staatspräsidenten Erdoğan auch, und im Nahen Osten bezahlen Millionen von Menschen das Versagen der Politik. Die Hälfte der syrischen Bevölkerung befindet sich auf der Flucht. Die Türkei liegt nebenan.

Als einzige nicht gerade zur Beruhigung beitragende Konstante stellt sich mittlerweile heraus, dass die Supermacht Amerika nicht länger bereit ist, Ordnungsmacht zu spielen. Die Grenzziehungen, die nach dem 1. Weltkrieg stattgefunden haben – in Osteuropa und im Nahen Osten – werden auf brutale Weise in Frage gestellt, eine Reihe von Staaten drohen zu scheitern oder befinden sich bereits in der Auflösung wie der Irak und Syrien. Wer das nicht sehen will oder verdrängen möchte, sei an dieser Stelle daran erinnert, dass Jugoslawien bereits vor 25 Jahren gescheitert ist. An seine Stelle sind acht Staaten getreten. Bundeskanzlerin Merkel versuchte kürzlich, bei einer Konferenz in Berlin die Nachfolgestaaten davon zu überzeugen, dass sie zur Zusammenarbeit verdammt sind. Aber die Gräuel und erlittenen Verletzungen der Bürgerkriege müssen in den Köpfen erst einmal überwunden werden. Brücken und Straßen lassen sich auf dem Balkan, aber nicht nur dort, leichter reparieren.

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Veröffentlicht 19. August 2014 von jt-admin

Putins Russland, Erdoğans Türkei und die EU

MEINUNG Die Gratulation zum Wahlerfolg an die Adresse des Siegers der türkischen Präsidentschaftswahlen erfolgte verhalten, zuerst die EU, danach, mit deutlichem zeitlichen Abstand, Berlin. Man kann auch sagen: wieder wurde eine Chance verpasst. Erdoğan fühlt sich seit längerer Zeit von den Deutschen schlecht behandelt. Da hätten die Kanzlerin und der Außenminister anders reagieren können, einen Augenblick lang das vergessen können, was sich an Sorge und Kritik an den aktuellen Zuständen in der Türkei aufgebaut hat. Denn in jedem Wahlausgang steckt die Chance wenn nicht eines Neuanfangs, so doch einer Besinnung, auf allen Seiten. Deutschland ist europäischer Bezugspartner Nr. 1 der Türkei, wie sich ja auch an der gerade bekannt gewordenen Abhöraffäre zeigt, vorausgesetzt es wird eine.

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Veröffentlicht 23. Juni 2014 von jt-admin

Die Zeichen stehen auf Sturm

Bei nahezu allen Ereignissen, die sich in diesen Tagen im Nahen und Mittleren Osten sowie der neuen Erdbebenzone Ukraine abspielen, gilt Amerika als der Verantwortliche oder Schuldige für die Zuspitzung der Situation. Dies gilt ebenso für die dramatisch veränderte Lage im Irak. Aber eine derartige Argumentation greift viel zu kurz. Was die Deutschen und die Europäer verdrängen, ist, dass nahezu alle Grenzziehungen nach dem Ende des 1. Weltkrieges sich als nicht stabil erwiesen haben. Nach knapp 100 Jahren bäumt sich die Geschichte gegen papierne Lösungen auf. Oder anders formuliert: anstelle des Osmanischen Reiches und der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie ist keine neue, dauerhafte Staatenwelt getreten. Auf dem Balkan hat sich die große Eruption vor 25 Jahren ereignet, als Jugoslawien in einer Reihe von Sezessionsbewegungen endete. Nun scheint dasselbe im Irak bevorzustehen.

Wer nach Fehlentwicklungen und verhängnisvollen Weichenstellungen sucht, wird auch nicht umhinkommen, zu konstatieren, dass der Sturz des Schah-Regimes im Iran und die Machtübernahme der Mullahs vor mehr als 30 Jahren einen erheblichen Anteil an der heutigen Situation in dem von Zerfall bedrohten Land und seinen Nachbarstaaten hat. Wenn man so will, ist damals der Großversuch gescheitert, im Raum zwischen Mittelmeer und Asien einen Staat mit einer funktionierenden Mittelschicht zu organisieren. Derartiges gibt es nur in Israel und mit Abstrichen – die man aufgrund der Ereignisse der letzten Monate vornehmen muss – in der Türkei.

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Veröffentlicht 10. Juni 2014 von jt-admin

70 Jahre danach: Die Rückkehr der Angst

Es gibt Tage und Stunden, da wäre ich lieber Franzose, Brite oder Amerikaner. Der Jahrestag der alliierten Landung in der Normandie ist so ein Datum. Aber erstaunlicherweise ist über die…

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Veröffentlicht 30. Mai 2014 von jt-admin

Where is Erdogan taking Turkey?

A campaign appearance in Germany highlights divisions at home Turkey is a country at odds with itself. The cities of Istanbul and Ankara are home to young, Western-oriented, urban elites;…

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Veröffentlicht 13. Mai 2014 von jt-admin

Ach, Europa!

Angesichts der großen Krisen an Europas Peripherie zeigt sich, dass die Europäische Union nur im Falle einer weiteren Integration in der Lage bleiben wird, politisch Bedeutung zu entfalten. Kommuniziert wird das kaum.

Europa befindet sich in einer Entscheidungssituation, aber beim kontinentweiten Wahlkampf, der sich nun der Schlussphase nähert, merkt man nichts davon. Im Fernsehen bewerben sich zwei redegewandte Herren, der eine Deutscher, der andere Luxemburger, um den Job des Kommissionspräsidenten. Währenddessen fällt zwei Flugstunden entfernt ein großer Staat auseinander, von dem zumindest der westliche Teil Mitglied der Gemeinschaft werden möchte.

Jedes westeuropäische Land ist zur Zeit mit sich selbst beschäftigt, die Engländer werden demnächst darüber entscheiden, ob sie EU-Mitglied bleiben werden, die Schotten stimmen schon in diesem Jahr darüber ab, ob sie unabhängig werden wollen. Die Franzosen möchten ein Vorzeigeunternehmen nicht an einen US-Konkurrenten verkaufen. Und in Spanien verlieren Monat für Monat Tausende von Menschen ihr Haus und ihre Wohnung, weil sie arbeitslos sind und bei der Bank die Kreditraten nicht mehr begleichen können. In Italien leistet Berlusconi Pflichtstunden im Altersheim ab, und aus Griechenland kommt die wundersame Meldung, dass man beim Sanierungsprogramm „über den Berg sei.“

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Dr. Jochen Thies

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